Hier erfahren Sie mehr über die beigesetzten Menschen auf diesem Friedhof.


Mithilfe des Lageplans können Sie versuchen, die Grabsteine der vorgestellten Personen zu finden. Folgen Sie hierfür einfach der Nummerierung.
Hiermit weisen wir Sie darauf hin, dass dieses nur eine begrenzte Auswahl, von beigesetzten Menschen auf diesem Friedhof, ist. 

Stein Nr. 1

Friederike Franc[k] geb. Sch[wabe], gest. im Alter von 34 Jahren am 9. Octb= 1824. hier begraben. Friedel , Frau des geehrten Herrn Jakob, Sohn des Mose Frank Segal. Sie starb am Montag, 1. Wochentag des Festes Sukkot und wurde begraben am Dienstag, 2. Wochentag des Festes 585 n. kl. Z. Ihre Seele…
Kommentar:  Der Stein ist dreifach gebrochen, die Bruchstellen sind mit zementartiger etwa fingerbreiter Masse versehen, was darauf hinweist, dass zuvor schon einmal an diesen Stellenzerbrochen und gepflegt wurde. Der Stein ist sehr schwer zu entziffern. Die Steine Nr.57 und Nr.56 sind dem Stein Nr.1 in der gesamten formalen Gestaltung sehr ähnlich.

Stein Nr.8

Hier ist verborgen eine Frau, angesehen und aufrecht, vom rechten Weg nicht weichend, die Krone ihres Gatten und die Kinder eine Zierde. Frau Reichel, Tochter des Herrn Aser, sel. Angedenkens, dieFrau des geehrten Herrn Chaim Schwabe. Sie starb mit gutem Name am Vortag des hl. Sabbat und w. begr. am Sonntag, 28. Schewat 590 n.kl.Z.. Ihre Seele…
Kommentar: Der einzig rein hebräische Grabstein des 19. Jahrhunderts. Ansonsten nur noch Stein Nr.53 von 1921, der bereits unter dem Einfluss zionistischer Tendenzen steht.

Stein Nr. 15

Grabmal. Frau Ruchame, Tochter des geehrten Herrn H.H. Löw Zilzer sel. Ang. Frau des Herrn Hirsch Kaliski. Sie war eine gepriesene Frau, eine tüchtige Frau, Krone ihres Gatten, … gest: d. 8. August1846
Kommentar: Der Stein ist offensichtlich beim Wiederaufrichten, mit den untersten Zeilen des hebräischen Textes in Betonfundament eingelassen. Unterhalb derletzten, vollständig sichtbaren, hebräischen Textzeilen ist noch ein Abkürzungszeichen erkennbar. Der Text ging mit Sicherheit noch weiter, vermutlich mit den Worten „und die Zierde ihrer Kinder“ und den Sterbedaten. Auffallend istweiter, dass auf der deutschen Seite in der Schreibschrift die Namen durch lateinische Druckbuchstaben hervorgehoben sind, so auch bei Stein Nr. 16.

Stein Nr.17

Hier ist begraben ein Mann, teuer und geehrt, gottesfürchtig und geliebt von seinen Söhnen, der geehrte Herr, Herr Chaim Schwabe, Sohn des geehrten Herrn Mardochai sel. Angedenkens. Er starb mit gutem Name am Vortag des hl. Schabbat 3. Nissan 607 n. kl. Z. Seine Seele…
Kommentar: Die Rückseite des Steines ist geriffelt. Der Sockel des Steins, der links und rechts etwa 1 cm vorspringt, ist bis zur Höhe von ca. 14 cm grob bearbeitet.

Stein Nr. 33

Deswegen wird traurig werden unser Herz und Tränen machen blind unsere Augen, weil von uns genommen ist ein Mann, aufrecht und liebend Gerechtigkeit…vollkommen…der geehrte Herr Jakob, Sohn des Herrn Samuel Jakobsen. Er wurde versammelt zu seinem Volk mit gutem Namen. Mittwoch, 7. Nissan 624 n.kl.Z.. Seine Seele… gest: am 13. April 1864
Kommentar: Ein für den Cuxhavener Friedhof ungewöhnlich „gefühlvoller“ Stein mit zahlreichen, wenig gebräuchlichen Vokabeln.

Stein Nr. 40

Ruhestätte für Frau Rahel Westphal, geb. Wolff. gest. d. 3 August 1871. Hier ist verborgen eine Frau, züchtig und teuer , sie wandelt auf rechtem Weg die Gebote des HERRN hielt sie, Frau Rachel, Frau des Herrn Salman Westphal. Sie starb mit gutem Namen am Donnerstag 16. Aw 631 n.kl.Z.. Ihre Seele…
Kommentar: Der Text auf dem Grabstein lässt in ihrer Diktion vermuten, dass es sich um eine fromme Frau handelte, denn diese Wendung vom Halten der Gebote ist in Cuxhaven sonst nicht anzutreffen.

Stein Nr. 45

Hier ruht unser lieber Vater Eduard Brady geb. 27.11.1856 zu Cuxhaven gest. 18.6.1909 in Bad Kissingen. Zum Andenken an unsere liebe Mutter Frieda Brady geb. Hess geb. 3.7.1861 in Hamburg gest. 21.10.1947 zu Flushing N.Y. U.S.A.
Besonderheiten: Das ganze Grabmahl ist von einem Eisenzaun umgeben. 
Kommentar: Diese Grabplatte, die nach 1947 aufgestellt worden sein muss, ist sehr wahrscheinlich an der Stelle eines vermutlich recht prächtigen Grabstein für Eduard Brady aufgestellt worden. Eduard Brady ist ein Sohn von Bernhard Isaak und Frau Emma, geb. Friedmann.


Stein Nr. 54

Hermann Nadel, geb. 6. Oktober 1872, gest. 25. April 1898. Hier ist begraben der Junggeselle Herz, Sohn des Herrn Jakob. Er starb am 3. Ijar 659. Seine Seele…
Kommentar: Eintrag im Sterberegister: Herman Nadel, *in Hamburg, 25 Jahre und 6 Monate, ob verheiratet unbekannt. 
Meldungen im Cuxhavener Tagesblatt am 26.4.1898: Selbstmord. In der Nähe der Döser Mühle erschoss sich heute Vormittag eine Person, deren Nationale bis jetzt noch nicht hat festgestellt werdenkonnte.Beim Auffinden desselben war der Tod jedoch noch nicht eingetreten. Zum Selbstmord: Der junge Mann, welcher sich am 25. d. Mts. In der Nähe des Teiches zwischen Döse und Duhnen erschossen hat, war der Volontair N. aus Hamburg. 
Von der jüdischen Nationalität des Toten, erwähnt die Zeitung kein Wort

Stein Nr. 58

Frau Regine Moses geb. Jospeh, gestorben im Mai 1802. Hier ist verborgen die Frau, angesehen und teuer die tüchtige Gattin, die starke, Krone ihres Gatten und Zierde ihrer Kinder, Frau Ruchame,Tochter des geehrten Herrn Joseph, Frau des Aharon, S.d.Mose. Sie starb mit gutem Namen am Donnerstag, 18 Ijar und sie wurde begraben am Vortag des HI.S.,19.dgl.M. 562 n.kl. Ihre Seele…
Besonderheiten: Dieses ist der Älteste, erhaltene Grabstein
Kommentar:
Dass die Jahreszahl im Fundament fast verschwindet, ist ein Zeichen, dass der Stein beim wiederaufstellen unsachgemäß aufgerichtet werden musste, weil er abgebrochen ist. Auch seine Stellung auf dem Friedhof dürfte kaum die ursprüngliche sein. Vermutlich wurde er beim Wiederherstellen des Friedhofs nach 1945 aufgrund der Ähnlichkeit in der Form, neben den Stein Nummer 59 gestellt.

Stein Nr. 60

Zum Gedenken an unsere lieben Eltern Julius Goldschmidt geb. 30.10.1834, gest. 17.9.1902, Jenny Goldschmidt, geb. Brady, geb. 5.8.1860, gest. 3.2.1925, Alice Goldschmidt geb. 8.6.1882, gest. 21.5.1908, Walter Goldschmidt geb. 9.9.1893, gestorben als Opfer des Weltkrieges zu Lübeck am 1.10.1916